Die ersten Anfänge nahm die Feuerwehr Unterdietfurt sicher schon lange vor 1877, als sich freiwillig Männer bei Bränden und großen Unglücksfällen an den Schadensorten einfanden und Hilfe leisteten.
Nach der Gründung des deutschen Reiches, im Jahre 1871, herrschte im ganzen Land Aufbruchsstimmung. Man hatte wieder ein einig Vaterland, wenn auch unter der Federführung Preußens. Vielerorts kam es zu Vereinsgründungen. Auch der schon bestehende Feuerschutz wurde durch einen Erlaß der Bayerischen Regierung straffer organisiert, das königliche Staatsministerium des Innern forderte am 02. Dezember 1872 die Verwaltungsbehörden auf, zur Verbesserung des Feuerlöschwesens aufs Eifrigste bemüht zu sein und neue Distriktslöschordnungen zu erlassen. Man darf annehmen, dass in Unterdietfurt, wie andererorts auch, eine wie früher üblich, kraft Verordnung oder zunftmäßig organisierte Pflichtfeuerwehr bestand.
Das Gründungsjahr unserer Feuerwehr ist leider nicht durch eine Gründungsurkunde oder ein entsprechendes Dokument nachweisbar. Lediglich die erste Standarte gab über das Gründungsjahr Auskunft.
Hier ist der erste Nachweis der Freiwilligen Feuerwehr Unterdietfurt zu sehen. Es handelt sich um ein Schreiben an das königliche Bezirksamt in Eggenfelden. In diesem Schreiben wird aufgeführt, dass die freiwillige Feuerwehr aus 34 aktiven Mitgliedern besteht. Der Verwaltungsrat besteht aus folgenden Personen:
- Wilhelm Glonner, Hauptmann; approbierter Bader
- Johann Georg Lipf, Adjutant und Schriftführer; Handelsmann
- Lukas Lettel, Vorstand; Schriftführer
- Joseph Bichelmeier, Kassier und Zeugwart; Krämer
- Kastulus Stadler, Zugführer und Steiger; Sattlermeister
- Johann Gruber, Spritzenmeister und Zugführer, Schmiedmeister
- Franz Buchner, Zugführer der Ordnungs- und Rettungsmannschaft; Gemeindediener
Vorstand und Kassier ließen sich nur als passive Mitglieder herbei. Herr Dechant Mader und Herr Bachmeier, Cooperator, sind als Ehrenmitglieder beigetreten.
Man darf zurückblickend annehmen, dass die Gründung von Freiwilligen Feuerwehren nicht überall auf Gegenliebe stieß. Die innere Ordnung der Feuerwehren wurde oft argwöhnisch beobachtet und manche Feuerwehr mußte sich durch Spenden ihrer Mitglieder und Bürger selbst finanzieren. Dass auch in Unterdietfurt nicht alles „rund“ lief, beweist ein Schreiben vom 20. August 1882 an das königliche Bezirksamt Eggenfelden. Da scheinbar Anfragen bzw. Anforderungen des königlichen Bezirksamtes nicht beigebracht wurden, schreibt der damalige Bürgermeister Geier, dass
„der Hauptmann Glonner in seiner Eigenschaft ganz nach Willkür schaffte und der Verwaltung weder von Änderungen im Personale, noch von Anschaffungen in Armaturstücken Mitteilungen zukommen ließ. Lehrer Lettl, welcher bei Gründung der Freiwilligen Feuerwehr als Vorstand bestimmt wurde, ist auch nicht in der Lage, geeigneten Aufschluss zu geben, da an denselben seit Gründung des Vereins nie mehr eine Rede gelangte und derselbe auch nie zu einer Beratung über irgendeinen Gegenstand beigezogen wurde. Bemerkt wird, dass sich sämtliche Verzeichnisse, Rechnungen etc. in der Wohnung Glonners befinden müssen“
Am 25. Februar 1883 schreibt der Hauptmann Glonner in einen Brief an das königliche Bezirksamt seine Darstellung der Situation in der Unterdietfurter Wehr.
„Nämlich, dass statt einer mehr sinnreichen Unterstützung des unbescholtenen Korps, der so nützlichen Freiwilligen Feuerwehr, nur mehr dagegen ein allbekanntes unmännlich, parteiliche und übertriebene, in sipide Auftreten bisher nur geschehen ist und dennoch das betreffende Korps aus bereits 26 aktiven und 5 passiven Mitgliedern besteht“
Auch wird von seiner Seite in dem Schreiben ausgeführt, dass man bemüht sein sollte, die Schulden des Korps zu tilgen, wovon er selbst noch 103 Mark für Armatur gut habe, anstatt sich mit dem Gedanken der Gründung einer zweiten Freiwilligen Feuerwehr zu spielen. Interessant ist auch folgender Auszug aus dem Schreiben:
„Wäre mehr besser, wenn der Bürgermeister und Gemeindeschreiber an diese Spitze stellen würde, für Eintracht und mehr zur nötigen Unterstützung des schon vor 3 Jahren errichteten und organisierten freiwilligen Feuerwehrkorps. Wie auch einst eine höchst notwendige Saugspritze zu erlangen, denn unsere schwer gehende Druckspritze bei einem Brande jetziger Zeit des so vielen Wassertragen, wenig oder gar nicht gebrauchen kann, und sich nur an andere Saugspritze wenden muss, was bisher bei allen vorkommenden Bränden der unterfertigte Hauptmann mit seiner Mannschaft tun mußte“
Dass die Querelen und Streitigkeiten nicht beigelegt werden konnten, beweist das Schreiben vom 10. Juni 1883, in dem beim königlichen Bezirksamt Eggenfelden die Bildung einer zweiten Freiwilligen Feuerwehr unter dem Titel „Freiwillige Feuerwehr Unterdietfurt II“ angezeigt wurde. Als Vorstand wurde vom Corps einstimmig der Lehrer Lukas Lettel gewählt. Dieser erklärte,
„dass er fortan nicht mehr als Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr I fungieren kann, weil er tatsächlich diese Funktion in Wirklichkeit seit längerer Zeit nicht mehr bekleidet und auch bereits seit längerer Zeit Hauptmann Glonner als Vorstand zeichnet“
Aus den weiteren Jahren sind keine Aufzeichnungen bekannt, was vielleicht auf ein friedlicheres Vereinsleben schließen lässt. So wird man sich vermutlich auch wieder zu einer Wehr vereinigt haben, da fortan nicht mehr von einer Freiwilligen Feuerwehr Unterdietfurt I oder II gesprochen wurde. Darauf weist auch die erste Standarte hin, welche die Feuerwehr im Jahre 1897 erhielt. Die Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 22. September 1897:
„Unterdietfurt: Die freiwillige Feuerwehr erhielt von Herrn Kaufmann Lipf dahier eine prächtige Standarte zum Präsent, welche feierlichst überreicht wurde. Gut Heil“
vor 1901
Wie aus dem Verzeichnis der Nürnberger Firma Justus Christian Braun über gelieferte Löschmaschinen bekannt ist, wurde nach Unterdietfurt eine vierrädrige Saug- und Druckspritze der Größe Nr. 3 geliefert. Mit diesem, für die damalige Zeit modernen Löschgerät, war die Einsatzbereitschaft der Unterdietfurter Wehr wieder voll hergestellt.
Wie aus der Lieferliste der Firma Magirus in Ulm hervorgeht, wurde zwischen Mai 1929 und März 1930 eine Tragkraftspritze vom Typ Liliput I angeschafft. Diese Pumpe aus dem Baujahr 1928/29 wurde durch einen 2-Zylinder-4-Takt wassergekühlten Otto-Boxermotor, Fabr. Breuer angetrieben. Diese neuartige, zweistufige Magiruspumpe war aus bester Bronze hergestellt und durch eine elastische Scheibe direkt mit dem Motor gekoppelt. Sie leistete als Entwässerungspumpe bei Hochwassergefahr etwa 600 l und als Feuerspritze 400 l bei 6 Atm. Druck. Diese tragbare Kleinmotorspritze konnte infolge der schmalen Bauart und des geringen Gewichts an schwer zugänglichen Wasserentnahmestellen verwendet werden. Trotz dieser leichten, aber besonders stabilen Konstruktion leistete die Pumpe das Vierfache einer Handdruckspritze, brauchte dagegen nur einen Mann zur Bedienung. Das „stets betriebsbereite, überall verwendbare, billige Motorlöschgerät für kleinere Gemeinden, Fabriken und dergl.“ (Zitat aus der Firmenwerbung) war sicherlich ein großer Fortschritt für den Brandschutz. Die, bis zu dieser Zeit eingesetzte Handdruckspritze wurde daraufhin in der Ortschaft Obermaisbach eingesetzt und vom Maschinisten Josef Ettinger betreut.
Am 20. Juli 1930 feierte die freiwillige Feuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Zeitungsbericht des Rottaler Anzeigers:
Unterdietfurt. Düstere Wolken zogen seit Tagen eilig ihren Weg, gejagt von stürmischen Wind; ab und zu aber lachte doch die Sonne vom gewittrigen Himmel und die Hoffnung auf ein einigermaßen angenehmes Festwetter schwellte die Brust der Wehrmänner des festgebenden Vereins. Fieberhaft war man noch mit der Schmückung der Häuser beschäftigt, als am Samstag Abend ein Fackelzug das Jubelfest einleitete.
Am Sonntag weckte in früher Morgenstunde Böllersalut sowie die Kapelle Hahn mit schneidigen Märschen die Ortsbewohner aus dem Schlafe. Die Sonne lachte über das gezierte Dorf. 32 Vereine trafen im Lauf des Vormittags ein. Ein hübsches Bild bot der Kirchenzug. Voran die Musik, es folgten die Festjungfrauen mit den Fahnenbändern, die Altveteranen im Feuerwehrdienst, von weißgekleideten Mädchen mit Girlanden flankiert, dann kamen der Kathol. Burschenverein, der Radfahrerverein, der Krieger- und Veteranenverein sowie die Freiwillige Feuerwehr Unterdietfurt und eine lange Reihe auswärtiger Brudervereine, so Hirschhorn, Huldsessen, Taufkirchen, Staudach, Sallach, Arbing, Wolfsegg, Hörbering, Panzing, Massing, Roßbach, Erharting, Linden, Obertrennbach, Geratskirchen, Mößling, Hebertsfelden, Neuhofen, Gern 1, Diepoltskirchen, Falkenberg, Nonnberg, Pleiskirchen, Malling, Hammersbach, Reischach, Erlbach, Wurmannsquick, Eggenfelden und Gangkofen. Das Gotteshaus füllte sich. Während des Festgottesdienstes hielt HH. P. Guardian-Eggenfelden eine erbauende Ansprache über die tiefere Bedeutung der Fahneninschrift: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Der Pfarrkirchenchor unter der Leitung des Herrn Oberlehrer Köglmeier gab mit der mustergültig aufgeführten Festmesse von Gloger der kirchlichen Feier eine erhebende Weihe. Anschließend fand vor dem von lieben Händen gezierten Kriegerdenkmal der Pfarrei ein schlichtes Gedenken für die gefallenen Wehrmänner statt.
Nun zog der Festzug zur Tribüne. Frl. Maria Wilfersegger sprach den sinnigen Prolog und knüpfte das prächtige Erinnerungsband (gestiftet von den Festjungfrauen Maria Wilfersegger, Maria Thanner und Zenzi Wagenhofer) an die Fahne des festgebenden Vereins. Allerliebst vorgetragen waren die Verse der kleinen Lieserl Wilfersegger, Resl Hausner und Phili Wohlmannstetter.
Die Festrede hielt der Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Unterdietfurt, HH. Pfarrer Lang. Als Vertreter des Bezirksamtes konnte der Redner Herrn Bezirksamtmann Dr. Schwinger begrüßen, außerdem Herrn Bezirksbrandinspektor Spahn. Sein Gruß galt vor allem auch den Bruderwehren, die von auswärts gekommen waren, um das Fest mitzufeiern. Dann gedachte er der verstorbenen Gründungsmitglieder, insbesonders Herrn Wilhelm Glonner, ehemaliger Bader und widmete den Toten ein stilles Gedenken. Seit Bestehen der Wehr hatte dieselbe 14 mal in der Ortschaft selbst und 42 mal außerhalb bei Brandfällen einzugreifen. Zum Schlusse beglückwünschte Festredner die sieben noch lebenden Gründungsmitglieder, die Herren Kaspar Wagenhuber, Anzengruber sen., Xaver Harlander, Xaver Unterhuber, Josef Hager, Anton Hofbauer und Josef Gaßlbauer und ehrte sie mit einem schönen Diplom.
Im Auftrage des Bezirksamtes überbrachte Herr Bezirksamtmann Dr. Schwinger dem Jubelverein die Glückwünsche, führte aus, wie segensreich die Tätigkeit der Feuerwehren ist und dankte für die Mitarbeit. Besonders der heutigen Jugend sollen die Feuerwehrvereine Ansporn sein, in dieselben einzutreten und sich in ihnen zum Segen der Allgemeinheit zu betätigen. Hierauf überreichte er den Herren Josef Wagenhuber, Josef Dürr, Josef Hager und Josef Obermeier für 25-jährige Mitgliedschaft das Feuerwehrerinnerungszeichen.
Im festlich geschmückten Saale des Gasthauses Frohnwieser fand in vorgeschrittener Stunde das Mahl statt, das ob seiner Güte und Billigkeit allgemeine Anerkennung fand. Während des Festmahles ergriff Bezirksbrandinspektor Spahn-Eggenfelden das Wort, würdigte den gefeierten Verein und gab einen Rückblick auf die Gründung der Wehr.
Die Kapelle Hahn brachte durch ihr gutes Können Stimmung unter die Festgäste und so verlief auch der gemütliche Teil der Feier in schönster Weise.
Die Festtage sind vorüber. Dank sei allen gesagt, die sich um das Gelingen des Festes besonders verdient gemacht haben. Insbesondere gilt der Dank dem Kommandanten Herrn Josef Obermeier-Überackersdorf, aber auch Herrn Josef Leitl, der durch die prächtige Dekoration (der Festtribüne und dem Saal) für das Fest einen würdigen Rahmen schuf.
Von der Gastwirtin Therese Strobl aus Obermaisbach wurde im Jahr 1935 der Gemeinde Unterdietfurt ein Grundstück für den Bau eines Gerätehauses zur Verfügung gestellt. Im Anschluss an den bestehenden Eiskeller wurde auf der Nordseite des Gebäudes ein Anbau errichtet, in dem, mit Ausfahrt zur Straßenseite, die Handdruckspritze untergebracht war.
Während des Dritten Reiches bestand für alle Männer vom 18. bis zum 50. Lebensjahr Feuerwehrpflicht. Mit dem Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen vom 23.11.1938 wurden die Feuerwehrvereine in Deutschland aufgelöst und an dessen Stelle trat eine nach Löscheinheiten gegliederte Polizeihilfstruppe, die direkt dem Reichsinnenminister unterstellt war. Vom Parteibeauftragten wurde ein „Feuerwehrführer“ bestimmt. Auch durften der Feuerwehr keine Juden angehören und aufgenommen werden durfte nur, wer als Volksgenosse einen guten Ruf hatte.
Am 01. Januar 1939 legte Oberbrandmeister Josef Simmelbauer ein Dienstbuch an, das bis heute erhalten ist und über die damalige Zeit wertvollen Aufschluss geben kann.
So ist unter dem 27.08.1939 vermerkt:
„Einziehung vieler Wehrmänner und des Oberbrandmeisters sowie des Vertreters und der Zugführer“
Der deutsche Überfall auf Polen am 01.09.1939 löste bekanntlich den zweiten Weltkrieg aus. Neben den Brand- und Hochwassereinsätzen war die Zeit während des zweiten Weltkriegs geprägt von zahlreichen Dienst-, Kreis- und Bezirks-appellen, von Exerzierübungen im Rahmen der normalen Löschübungen, Sammlungen und Zeichenverkauf für den Tag der deutschen Polizei und leider auch von der Teilnahme an Begräbnissen für die gefallenen Kameraden.
Die Folgen der Kriegsführung machten sich bald bemerkbar. Auch bei den Feuerwehren ging es „ans Eingemachte“. Der vorstehende Aufruf zur Metallspende des Deutschen Volkes erreichte die Feuerwehren am 01.04.1940. Mit dem 02.04.1940 wurden von unserer Wehr 48 kg Messing gegeben. Es waren dies 24 Paar Kupplungen und zwei Paar alte, nicht mehr gebrauchsfähige Rohre (Anschluß und Mundstück).
Am 24.08.1941 wird die Feuerwehr auf den Führer vereidigt.
Am 10.10.1943 erhält die Feuerwehr von Rösterer in Gangkofen drei Signalalarmhörner, wovon je eines in Unterdietfurt, Obermaisbach und Überackersdorf stationiert wurde. Eines davon ist bis heute erhalten geblieben und wurde uns dankbarerweise von Ludwig Daxl kostenlos überlassen.
Beim Hochwassereinsatz am 23.11.1944 geht die bis dahin tadellos funktionierende Motorspritze kaputt und wird nach Sulzbach zur Reparatur verschickt. Ob diese Spritze je nach Unterdietfurt zurück kam ist zweifelhaft, da der nächste Eintrag ins Dienstbuch am 06.03.1945 diesbezüglich vermerkt:
„An Bezirksführer Stadler gemeldet und nachgesucht wegen der neuen Spritze, da die alte noch nicht repariert ist“
Der zweite Weltkrieg zerstörte in wenigen Jahren, was fleißige Menschen in Jahrzehnten vorher geschaffen haben. Der zweite Weltkrieg hinterließ auch bei unserer Wehr tiefe Spuren der Trauer und des Schmerzes. Von den zu den Waffen gerufenen Kameraden fanden sehr viele den Heldentod.
Nachdem die Besatzungsmacht den Auftrag gegeben hatte, das Brandschutz- und Feuerwehrwesen wieder funktionsfähig zu machen, machten die Feuerwehrmänner deutlich, dass sie die Zeit der nationalsozialistischen Wirren überstanden und der Leitsatz unserer Gründer „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr“ nach wie vor Gültigkeit hatte. So wurde am 23.09.1945 in Unterdietfurt eine Versammlung abgehalten und die Freiwillige Feuerwehr neu gegründet.
Zu der personellen Misere der Freiwilligen Feuerwehren nach Kriegsende kamen der Mangel und der Zustand in der Geräteausstattung. Mit welcher Improvisionsgabe damals verschollene Geräte und Ausrüstung wieder beschafft wurden, läßt sich heute kaum noch nachvollziehen. Mindestens ebenso schwierig war die Beschaffung von Kraftstoff. Die Landesdienststelle erhielt deshalb im September 1945 den Auftrag, die auf Grund der Kriegshandlungen herrenlos gewordenen Feuerwehrgeräte wieder zweckentsprechenden Verwendungen zuzuführen. Die Aktion dauerte vom September 1945 bis zum Jahr 1948. Insgesamt wurden ca. 300 Fahrzeuge und 600 Tragkraftspritzen an die Feuerwehren übergeben.
Ob die im Jahre 1946 in Dienst gestellte Tragkraftspritze aus diesen Beständen stammte, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Diese Pumpe war ausschließlich aus Gusseisen und besaß keine Kupplung und keine eigene Kühlung. Der Maschinist musste also beim Ansaugen enorm aufpassen, dass der Motor nicht heiß lief, da erst das angesaugte Löschwasser den Motor kühlte.
Nachdem die bis dahin immer noch in Obermaisbach eingesetzte Handdruckspritze immer öfter den Dienst versagte, wurde am 13.02.1948 eine neue Motorspritze vom Typ Metz/Motor Breuer ETS 8/8 erworben. Diese Pumpe war, wie bei der ersten Normausschusssitzung nach dem Krieg festgelegt, wieder aus Leichtmetall gefertigt. Die Chema-Pumpe von 1946 wurde daraufhin in Obermaisbach stationiert. Die Handdruckspritze wurde außer Dienst gestellt.
Nachdem die bisherige Unterkunft der Feuerwehr beim „Fischer-Lagerhaus“ nicht mehr genutzt werden konnte, wurde im Jahre 1949 hinter der Schreinerei Hahn am Rottweg ein neues Gerätehaus mit Schlauchturm errichtet.
Kaum war die Wehr mit leistungsfähigen Motorspritzen ausgerüstet, da wurde auch schon der Wunsch nach einem Feuerwehrauto laut. Dass dies zur damaligen Zeit ohne großen bürokratischem Aufwand machbar war, beweisen die Eintragungen im Dienstbuch: „16.07.1952 Antrag bei der Gemeinde gestellt; 22.07.1952 Auto vorgeführt und einwandfrei befunden und erneut Antrag bei der Gemeinde zum Kauf gestellt; 09.08.1952 Auto gekauft, 1.850 Mark und gleich zum Winkler zum Aufbau gefahren“. Der „Ami-Jeep“ war Baujahr 1943 und hatte 54 PS. Beim Umbau wurde er mit einem Sperrholzaufbau versehen. Die vorhandene Motorspritze konnte auf das Fahrzeug aufgesetzt und so mittransportiert werden. Die Saugschläuche waren am Fahrzeugdach befestigt. Am 24.08.1952 wurde das Fahrzeug in Dienst gestellt, womit wieder ein Stück mehr Einsatzfähigkeit in der Unterdietfurter Wehr gegeben war.
Am 11.10.1953 wurde eine neue Fahne für das, im nächsten Jahr stattfindende Gründungsfest bei der Firma Koch in Coburg bestellt. Der Preis der Fahne lag bei 1.350 DM.
Vom 28. bis 29.06.1954 wurde das 75-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe gefeiert. Zeitungsbericht der Rottaler Anzeigers:
Unterdietfurt:. Am Peter- und Paulstag beging unsere Gemeinde das 75jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr, verbunden mit der Weihe der neuen Fahne. Schon lange vorher waren die Einwohner, der Festausschuß und der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Josef Simmelbauer, unermüdlich tätig, um dem Fest einen reibungslosen Ablauf zu sichern. Fahnen und Girlanden schmückten die Häuser des Ortes und bunte Wimpel flatterten über den Straßen. Transparente entboten den vielen Besuchern den Willkommensgruß.
Mit dem Zapfenstreich und dem anschließenden Festabend im Gasthaus Eichinger wurde das Fest am Vorabend eingeleitet. Nach der Begrüßung der Gäste durch Kommandant Simmelbauer nahm Kreisbrandinspektor Wageneder die Ehrung der Mitglieder vor, die schon 25 bis 50 Jahre dem Verein angehören. Pfarrer Moster, der zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt wurde, dankte in seinem und der Jubilare Namen für die Ehrung. Der verstorbenen Mitglieder gedachte man durch eine Schweigeminute.
Der Hauptfesttag wurde mit dem Weckruf eingeleitet. Um 10 Uhr stellte sich der Kirchenzug auf, an dem 44 Vereine teilnahmen; Fahnenmutter Elisabeth Thanner führte mit den Festjungfrauen den Zug an. In dem festlich geschmückten Gotteshaus hielt Pfarrer Moster die Festpredigt. Er forderte die Feuerwehrmänner auf, mit dem gleichen Mut, mit dem sie das Feuer bekämpfen, die Gottesliebe zu entzünden. Anschließend weihte der Pfarrherr die neue Fahne, die auf der einen Seite den hl. Florian und auf der anderen die Kirche von Unterdietfurt zeigt. Nach dem Gottesdienst gedachte man am Kriegerdenkmal der Gefallenen und Vermißten beider Weltkriege.
Beim Festakt an der Festtribüne begrüßte Hauptlehrer Wolfgang Falk im Namen des Vereins und der Gemeinde die erschienenen Gäste, insbesondere Herrn Regierungsrat Dr. von Brentano, Kreisbrandinspektor Wageneder, Kreisbrandmeister Alram, den Patenverein Huldsessen und alle anderen Vereine. Er schilderte das Werden der Wehr, ihre Aufgaben im Kampf gegen die Gewalt des Feuers und ermunterte in humorvollen Worten alle Anwesenden zum Mitfeiern an diesem Festtag. Dann nahmen die Fahnenmutter und die Festjungfrauen die Verteilung der Fahnenbänder vor. Regierungsrat Dr. von Brentano überbrachte dem Jubelverein den Dank des Landrats und der Regierung für die im Dienst der Allgemeinheit geleistete Arbeit und wünschte dem Verein und der Gemeinde Gottes Segen für die Zukunft. Kreisbrandinspektor Wageneder und Kreisbrandmeister Alram würdigten die Verdienste der Jubelwehr. Anschließend versammelte sich alles zum gemeinsamen Mittagsmahl im Bierzelt.
Nachmittags bewegte sich noch einmal der Festzug durch den Ort. Trotz des mit Wolken verhangenen Himmels war das Fest ein voller Erfolg und wurde für alle Teilnehmer zu einer schönen Erinnerung.
Kaum waren die Feierlichkeiten vorüber war die Wehr beim wohl größten Katastropheneinsatz in ihrer Geschichte bis aufs äußerste gefordert. Am 08.07.1954 wurde Hochwasseralarm an der Furtmühle gegeben. Es mussten ca. 230 Schweine und sämtliches Rindvieh gerettet werden. Mit drei Motorpumpen versuchte man vergebens, das Turbinenhaus auszupumpen. Um 21.00 Uhr stürzte die Rottbrücke ein. Bis zum 12.07.1954 war die Feuerwehr jeden Tag im Einsatz.
mAm letzten Tag gab es nochmals große Aufregung. Ein Lastwagen stürzte in den Mühlbach. Insgesamt wurden an den fünf Tagen 400 l Benzin für den Pumpeneinsatz verbraucht. Die Männer hatten einen lebensgefährlichen Einsatz hinter sich gebracht.
Der Kauf einer Sirene aus der Vereinskasse am 15.04.1956 brachte für den Standort Obermaisbach eine wirkungsvolle Verbesserung der Alarmierungssituation.
Es dauerte zwei Jahre, bis am 24.06.1956 die neue Rottbrücke eingeweiht werden konnte. Die Teilnahme an diesem Ereignis war ein besonderes Ereignis für die Wehrmänner, da zwischen 1954 und der Einweihung immer wieder Einsätze zu verzeichnen waren. Noch am 04.03.1956, nach einem neuerlichen Hochwasser, musste ein Notsteg über die neue Brücke durch die Feuerwehrmänner errichtet werden.
Nachdem der alte „Ami-Jeep“ immer öfter den Dienst versagte, wurde der Kauf eines neuen Fahrzeuges dringend erforderlich. Am 28.04.1963 konnte die Wehr das neue LF 8 vom Typ Magirus-Faun, mit einer Magirus-Tragkraftspritze, in Empfang nehmen.
Am 29.12.1963 fand durch Pater Hugo von Schweiklberg, in Vertretung von Pfarrer Moster, die Segnung statt. Neben Landrat Ostermeier, Oberinspektor Weber vom Landratsamt, Oberinspektor Herrmann von der Landpolizei und den Bürgermeistern Klebl von Unterdietfurt, Ertl von Wolfsegg und Schmideder aus Geratskirchen, dem Kreisbrandmeister Mitterer aus Zell und dem Kreisbrandinspektor Obermeier aus Huldsessen, konnte Kommandant Limmer noch die Kommandanten mit Abordnungen von Wolfsegg, Huldsessen, Hammersbach, Massing und Geratskirchen begrüßen.
1963
Nachdem im alten Gerätehaus der Platz für das neue LF 8 zu klein war, wurde im Rathaus eine Garage eingebaut. Fortan war hier das „neue Gerätehaus“, vom „alten Gerätehaus“ wurde noch der Schlauchturm zur Schlauchtrocknung genutzt.
Am 30.06.1963 legte die erste Gruppe der Unterdietfurter Feuerwehr das Leistungsabzeichen in Bronze ab. Die Abnahme fand in Johanniskirchen statt.
1974
Erstmals veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr zusammen mit dem Sportverein ein Weinfest. Durch die gute Witterung war das Fest ein Erfolg.
Nach gründlichen Vorbereitungen konnte am 21. und 22. Mai 1977 das 100-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe gefeiert werden. Zeitungsbericht des Rottaler Anzeigers:
Unterdietfurt:. Monate hatten die Vorbereitungen für das 100jährige Gründungsfest der Feuerwehr in Anspruch genommen, daß auf dem Dorfplatz mit einem Standkonzert der Festkapelle Stapfer begann. Anschließend fanden sich die Vereine mit ihren Fahnen zur Maiandacht in der Kirche ein. Das Kraftvolle Beten und Singen der Männer gab der Feier ein besonderes Gepräge.
Vor dem Kriegerdenkmal fand die Ehrung der Toten und Gefallenen statt. Pfarrer Audinger erinnerte an die Männer, die 1877 die Feuerwehr Unterdietfurt ins Leben riefen, und würdigte den Einsatz der Feuerwehrmänner, die sowohl in Friedenszeiten, wenn Brand und sonstige Katastrophen die Menschen bedrohten, wie auch im Krieg zur Verteidigung von Heimat und Vaterland ihr Leben einsetzten, Kommandant Leonhard Huber erwähnte in seiner Ansprache den Tod so vieler Feuerwehrmänner und das Bangen der Angehörigen um die unversehrte Rückkehr der Ihren. Nach den Gebeten des Priesters und der Kranzniederlegung durch den Kommandanten beschloß das Lied vom guten Kameraden die Feier.
In der Festhalle, unentgeltlich der Feuerwehr zur Verfügung gestellt von der Fa. Max Wohlmannstetter, eröffnete Vorstand Josef Ettinger mit herzlichen Worten der Begrüßung den Festabend. Sein besonderer Gruß galt dem Schirmherrn, Bürgermeister Hans Großmann, Landrat Ludwig Mayer, Kreisbrandrat Brunner, Pfarrer Audinger, Rektor Scherübl (Verfasser der Festschrift), Rektor Gahler (kirchenmusikalische Gestaltung des Festes), dem Patenverein Huldsessen, der zur Erinnerung an das Fest einen kunstvoll gestalteten Ehrenteller überreichte, der Fahnenmutter, den Festjungfrauen, dem Festausschuß und dem Gemeinderat.
Kommandant Leonhard Huber übernahm die Regie über das weitere Programm. Bürgermeister Hans Großmann beglückwünschte die Feuerwehr Unterdietfurt zu ihrem 100jährigen Bestehen und dankte allen Feuerwehrmännern für ihren selbstlosen Einsatz.
Kreisbrandrat Brunner sprach anschließend Glückwünsche aus und überreichte ehrenvolle Auszeichnungen: für 25 Jahre aktiven Dienst das Ehrenkreuz in Silber an Josef Auer, Johann Leipold, Friedl Heidrich und Josef Zanklmeier, für 40 Jahre aktiven Dienst an Wilhelm Hager. Ehrenurkunden erhielten: für 25 Jahre Mitgliedschaft Rupert Prinz, Konrad Wintermeier, Albert Etzelsbeck, Ludwig Hahn, Ernst Edelmann, Max Wohlmannstetter, Matthäus Grinzinger, Hans Hahn, Josef Erhardsberger, Anton Wagenhuber und Alfons Wagenhuber; für 40 Jahre: Johann Hager, Max Schachtl, Matthäus Pillris und Hans Hausberger; für 50 Jahre: Josef Anzengruber, Franz Rauschegger, Rudolf Pillris und Ludwig Seemann; für 60 Jahre: Johann Gaßlbauer und für 65 Jahre Mitgliedschaft Alois Zanklmeier. Rupert Wolfswinkler aus Asten leitete das weitere Programm. Dieser hatte es vor allem auf die Prominenz absehen und gab zur großen Heiterkeit der Anwesenden so manche Anekdote und humorvolle Begebenheit zum Besten. Die Wagner-Buam sangen dazwischen ihre kernigen Mundartlieder und erhielten ebenso wie Wolfswinkler viel Beifall. Auch die Festkapelle Stapfer war unermüdlich dabei, mit schneidigen Klängen die Stimmung anzuheizen. Mit besonderem Beifall aufgenommen wurde die Einlage des „jüngsten Feuerwehrmannes“ (Heinz Wagenhofer), der in Gedicht und Lied von der „Hintervoderdietlinger Feuerwehr“rühmliche und unrühmliche „Taten“ berichtete.
Die ungünstigen Witterungsverhältnisse gestatteten es am Sonntag nicht, das Fest zur geplanten Entfaltung kommen zu lassen. Die Feier wurde notgedrungenerweise in der Kirche gehalten, die dem Andrang der 69 Vereine und der vielen Gäste nicht gewachsen war, die aber der Festfeier durch den sakralen Raum eine vertiefte Feierlichkeit und Geschlossenheit gab. Vom Kirchenchor unter Leitung von Rektor Gahler meisterlich unterstützt, sangen alle Kirchenbesucher die rhythmischen Lieder begeistert mit.
Pfarrer Audinger sagte in seiner Ansprache, daß eine große Dankespflicht abzutragen sei an die Feuerwehrmänner, die zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jeder Witterung Mitmenschen zu Hilfe eilen. Schon immer sei der Zusammenhang zwischen erfüllter Nächstenliebe und dem Dienst der Feuerwehr erkannt worden. Es sei ein Dienst würdig jedes aufrechten Mannes. Pfarrer Audinger bat die Feuerwehrmänner, auch in der geistigen Bedrohung unserer Zeit „Helfer in der Not“ zu sein. Nur dann habe es einen Sinn, auf die neue Fahne den Segen der Kirche herabzurufen. Pfarrer Audinger Weihte dann die neue Fahne und die Erinnerungsbänder. Kommandant Huber übergab die neue Fahne dem Fähnrich Ludwig Masberger.
Nach dem Festgottesdienst dankte Bürgermeister Hans Großmann allen, die an der Vorbereitung und Durchführung des Festes mitgewirkt hatten. Landrat Ludwig Mayer überbrachte die Glückwünsche der Landkreisverwaltung und seine persönlichen guten Wünsche und betonte, daß gerade der Feuerwehrmann dank seines mit Idealismus und Gewissenhaftigkeit erfüllten Dienstes auch ein guter Staatsbürger sei. Kreisbrandrat Brunner erinnerte an die großartigen Losungen, die auf den vielen Fahnen der Feuerwehren stünden und bat darum, sie ernst zu nehmen.
Die Festansprache hielt Rektor Anton Scherübl. Er sprach von der Urgewalt des Feuers, das dem Menschen zum Leben unentbehrlich sei, das aber Angst und Schrecken bringe, wenn es sich seiner Fesseln entledigt. Trotz aller Technik sei man auch heute oftmals noch machtlos gegenüber den entfesselten Elementen. Der mit Gefahr verbundene Dienst in der Feuerwehr sei ein Vorrecht des Mannes, und es sei rühmend hervorzuheben, daß die junge Generation ganz selbstverständlich in die Fußstapfen der Alten trete.
Die Fahnenmutter, Frau Anneliese Anzengruber, sowie die Festjungfrauen Marianne Ettinger, Anita Prinz, Renate Harlander und Angela Wohlmannstetter überreichten an Verein und Patenverein die Erinnerungsbänder. An die Feier des 75-jährigen Gründungsfestes mögen dabei zurückgedacht haben die damaligen Fahnenmutter Elise Thanner und die damaligen Festjungfrauen Magdalena Hahn, Maria Wimmer und Marianne Schwinghammer. Frl. Klebl und Frau Rauscheder konnten leider nicht am Fest teilnehmen.
Aufgeteilt in vier Züge und angeführt von der Festkapelle Stapfer, dem Spielmannszug aus Eggenfelden und der Stadtkapelle Braunau/Inn bewegte sich nach der kirchlichen Feier ein imposanter Festzug durch das Dorf zur Festhalle, wo das Mittagsmahl eingenommen wurde. Bei den Klängen der Kapelle Stapfer blieb man noch lange in kameradschaftlicher Atmosphäre zusammen.
1978
Mit dem Einbau eines Funkgerätes (FuG 7b) in das Löschfahrzeug erfuhr der Einsatzwert der Wehr am 04.02.1978 eine weitere Steigerung, konnte doch so die Alarmierungszeit wesentlich verkürzt werden.
Während die Wehr im Laufe der Jahre durch die Anschaffung zahlreicher Ausrüstungsgegenstände ihren Standard laufend verbessern konnte, zeigte sich rasch, dass die beengte Fahrzeuggarage im Rathaus keineswegs mehr den gegebenen Anforderungen entsprach. Im Jahre 1983 erstmals angeregt, konnte in einer vorbildlichen Gemeinschaftsleistung von Gemeinde, Feuerwehr und Bürgerschaft von September 1985 bis Oktober 1986 ein neues Feuerwehrgerätehaus mit drei Stellplätzen, Schlauch trocknungsanlage, Schulungsraum und sanitären Anlagen errichtet werden.
Mit Ausnahme von Beton- und Pflasterarbeiten wurden dabei durch 2.669 Hilfsarbeiter- und 1.423 Facharbeiterstunden alle anfallenden Arbeiten von Helfern unentgeltlich übernommen. Zahlreiche Sach- und Geldspenden trugen zur kostengünstigen Erstellung des Bauwerks bei. Am 22.10.1986 segnete Geistlicher Rat Georg Audinger die neuen Räumlichkeiten. Besondere Verdienste hat sich, bei der Organisation und dem Einsatz der Helfer, der damalige Kommandant und spätere Kreisbrandmeister Leonhard Huber erworben.
Große Unterstützung erfuhr die Freiwillige Feuerwehr durch die Jagdgenossenschaft. Durch eine großzügige Geldspende konnten zahlreiche Ausrüstungsgegenstände erworben werden. Auch in späteren Jahren erhielt die Wehr immer wieder Unterstützung, die den technischen Ausrüstungsstand auf eine hohes Niveau brachten.
Kaum war ein Ziel erreicht, schon wurde ein Neues ins Auge gefasst. Nachdem das mittlerweile 26 Jahre alte LF 8 technisch und von der Leistungsfähigkeit her als überaltert galt, war das nächste Ziel diesmal ein neues Löschfahrzeug. Nach Überwindung großer bürokratischer Hindernisse – die vorgesetzte Fachstelle hatte für die FFW ein allradgetriebenes Fahrzeug abgelehnt – konnte im Jahr 1989 letztendlich doch das, von der Wehr gewünschte Magirus-Allradfahrzeug in Auftrag gegeben werden.
Das Fahrzeug wurde noch Ende 1989 geliefert und konnte von Geistlichem Rat Georg Audinger am 24.05.1990 gesegnet werden. Bürgermeister Josef Münch überreichte in der Feierstunde die Fahrzeugschlüssel an Kommandant Rudolf Unterhuber. Als Ehrengäste wurden Regierungsdirektor Hanig in Vertretung von Landrätin Bruni Mayer, Kreisbrandrat Josef Wimmer und Herr Naumann als Vertreter der Lieferfirma begrüßt.
Das Löschfahrzeug kostete mit Ausrüstung 252.500 DM. Nach Abzug der Zuschüsse in Höhe von 137.000 DM und eines Eigenanteils von 15.000 DM aus der Vereinskasse hatte die Gemeinde noch einen Anteil von 100.500 DM zu tragen. Mit diesem LF8 verfügt die Freiwillige Feuerwehr Unterdietfurt über ein Fahrzeug, das den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht.
Mit der Gründung einer Jugendgruppe wurde durch Kommandant Unterhuber ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Ausbildung der Feuerwehrmänner getan.
Nahezu aus eigenen Mitteln, wurde Anfang 1995 ein Mehrzweckfahrzeug vom Typ Ford Transit angeschafft. Damit konnte der Wunsch der Mannschaft verwirklicht werden, noch mobiler zu sein. Ob bei der Fahrt zum Einsatzort, zu Veranstaltungen und Übungen, bei Absperrdiensten oder Verkehrseinsätzen und auch zum Transport von Ausrüstungsmaterial ist dieses Fahrzeug bestens geeignet. Somit war eine ideale Ergänzung zum Einsatzfahrzeug LF 8 geschaffen worden. Die stolze Eigenleistung zu diesem Fahrzeug betrug 53.000 DM. Im Rahmen des Florianitages am 05.05.1995 konnte das Fahrzeug in einem feierlichen Rahmen gesegnet werden.
Nachdem im August 1993 das Bayerische Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz aufgelöst wurde, wurde im selben Jahr der Landesfeuerwehrverband Bayern gegründet. In der Gründungsversammlung vom 02.03.1995 trat die Feuerwehr dem neugegründeten Kreisfeuerwehrverband Rottal/Inn bei.
Da der alte Feuerwehranhänger – das Heuwehrgerät war darauf installiert – nicht mehr der Verkehrssicherheit entsprach, wurde im November 1996 ein neuer Anhänger angeschafft, auf dem neben dem Heuwehrgerät auch Mittel zur Ölabwehr deponiert sind. Weiterhin kann der Hänger auch zum Transport von diversem Material verwendet werden. Der Hänger wurde zum Preis von 9.200 DM vollständig aus der Vereinskasse finanziert.
Im Jahre 1998 wurde fast die komplette Mannschaft mit dem neuen Schutzanzug „Bayern 2000“ ausgestattet. Der Schutzanzug besteht aus orangen Jacken und dunkelblauen Hosen. Aufgrund der guten Sichtbarkeit, vor allem bei Einsätzen im Straßenverkehr, wurde dieser Anzug von der Landkreisführung vorgeschlagen. Abzüglich des Zuschusses mußte die Feuerwehr wiederum einen Betrag von 8200 DM aufbringen. Die hohe Zahl der Beschaffungen an Ausrüstungsgegenständen im letzten Jahrzehnt konnte nur durch den vorbildlichen Einsatz der aktiven sowie auch passiven Mitglieder und deren Frauen bei den Bewirtungsveranstaltungen und den damit verbundenen Einnahmen erreicht werden.
Am 27.02.1998 errichtete der Feuerwehrverein eine neue Satzung. Die alte Satzung vom 25.04.1984 trat damit außer Kraft. Mit dieser neuen Satzung wurde die Eintragung ins Vereinsregister bewirkt. Der Verein führt den Namen „Freiwillige Feuerwehr Unterdietfurt e.V.“.
2002
125-jähriges Gründungsfest
2004
Anschaffung eines Hochdrucklöschgeräts
2005
Anschaffung eines Lichtmastes für das LF8
2009
Beginn des Feuerwehrhaus An-/Neubaues
2011
Anschaffung eines MicroCafs
2011
Fertigstellung und Einweihung der neuen Feuerwehr-Wache
2012
Umbau und Modernisierung des Mehrzweck-Anhängers
2013
Anschaffung eines Schlauchbootes und einer elektrischen Schlauchwickelmaschine
Vorstände
1880 - ? |
Lukas LettelSchullehrer |
? |
Josef LangPfarrer (war beim Gründungsfest 1930 Vorstand) |
? |
Josef AnzengruberBürgermeister und Landwirt aus Unterdietfurt |
1953 - 1974 |
Ludwig KleblBürgermeister und Landwirt aus Überackersdorf |
1974 - 1975 |
Lorenz UnterholznerElektrikermeister aus Unterdietfurt |
1975 - 1990 |
Josef EttingerLandwirt aus Obermaisbach |
1990 - 1998 |
Siegfried HeidrichTechnischer Zeichner aus Unterdietfurt |
1998 - 2014 |
Erwin StummerMolkereimeister aus Unterdietfurt |
seit 2014 |
Andreas StummerBachelor of Engineering für Automatisierungstechnik aus Unterdietfurt |
Kommandanten
1880 - ? |
Wilhelm GlonnerApprobierter Bader aus Unterdietfurt |
1918 - 1934 |
Josef ObermeierLandwirt aus Überackersdorf (war beim Gründungsfest 1930 Kommandant) |
1934 - 1945 |
Josef SimmelbauerLandwirt aus Obermaisbach |
1945 - 1946 |
Georg GroßbergerIngenieur aus Unterdietfurt (von der Besatzungsmacht eingesetzt) |
1946 - 1952 |
Peter GinghuberLandwirt aus Unterdietfurt |
1952 - 1961 |
Josef SimmelbauerLandwirt aus Obermaisbach |
1961 - 1969 |
Josef LimmerMaurermeister aus Unterdietfurt |
1969 - 1990 |
Leonhard HuberZimmerer aus Überackersdorf |
1990 - 2008 |
Rudolf UnterhuberDipl.-Wirtschaftsing. (FH) aus Sprinzenberg |
2008 - 2014 |
Konrad Ettinger |
seit 2014 |
Alois HummelsbergerRettungssanitäter aus Obermaisbach |